Würzburg, 19. Mai 2005
Das Argument „Umweltschutz“ zieht beim Otto-Normal-Verbraucher so gut wie gar nicht. Wie das Branchenmagazin »kfz-betrieb« in seiner neuesten Ausgabe Nr. 20 berichtet fahren noch heute über 11 Millionen Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen, die gerade einmal die Abgasnorm Euro 1 erreichen! Und das, obwohl sie es nicht müssten. Für die meisten dieser Fahrzeuge gibt es Umrüstsätze auf die Abgasnorm Euro 2, recherchierten die Würzburger Fachjournalisten.
Doch seit Januar 2005 liefert der deutsche Gesetzgeber ein schlagkräftiges Argument: Geld! Der Fiskus hat zum 1. Januar 2005 die Steuern für Euro-I-Fahrzeuge kräftig erhöht: Im Schnitt je nach Schlüsselnummer um mehr als fünf Euro pro 100 Kubikzentimeter Hubraum. Die Anbieter der entsprechenden Nachrüst-Technologie haben längst ausgerechnet, was ein Endverbraucher sparen kann, wenn er sein Fahrzeug auf Euro 2 umrüsten lässt. Populäre Pkw-Modelle wie der VW Golf III mit 1,8-l-Motor und 66 KW/90 PS aus dem Zulassungszeitraum 1991 bis 1995 erfüllen lediglich die Abgasnorm Euro 1. Mit einem effizienteren Regelsystem oder Katalysator erfüllen sie die Grenzwerte der strengeren D3-Abgasnorm. Der Endverbraucher spart damit binnen drei Jahren insgesamt 452 Euro. Der Umbausatz kostet etwa 150 Euro, die Arbeitszeit beträgt eine Stunde.
Im Euro-Fahrzyklus entstehen mehr als 80 Prozent der Schadstoffe in den ersten drei Minuten nach dem Kaltstart des Motors. In dieser Phase fettet die serienmäßige Motorsteuerung das Kraftstoff-Luft-Gemisch an. So gleicht die Elektronik das schlechte Verdampfungsverhalten des Benzins bei niedrigen Temperaturen aus. Dadurch läuft der Motor im kalten Zustand rund. Aber der Katalysator ist in dieser Phase noch unwirksam, weil er seine notwendige Betriebstemperatur noch nicht erreicht hat. Schadstoffe wie Kohlenmonoxid (CO) und unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC) gelangen ungereinigt in die Atmosphäre. Genau in dieser Phase setzen die sogenannten Kaltlaufregler ein.
»kfz-betrieb« ist eine Fachzeitschrift der Vogel Auto Medien, Würzburg. Das meistgelesene Fachmagazin im Kfz-Gewerbe feiert 2005 sein 95-jähriges Jubiläum und ist offizielles Organ des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK), der berufsständischen Interessenvertretung für über 40.000 Autohäuser und Werkstätten.
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