Würzburg, 30. August 2006
Die jüngste Reform der Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) ist vollständig in Kraft getreten. Um das Gesetzeswerk ist es ruhig geworden. Alles in Ordnung auf dem Kfz-Markt, könnte man meinen. Aber weit gefehlt: Nach einer von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Studie der Unternehmensberatung London Economics hat die GVO 1400/2002 nur zum Teil die gewünschten Effekte erzielt, berichtet das Branchenmagazin »kfz-betrieb« in seiner neuesten Ausgabe Nr. 35, die am 31. August 2006 erscheint.
Die Hauptergebnisse der Studie:
1. Auf dem Neuwagenmarkt herrscht starker Wettbewerb. Hier ist die GVO gut umgesetzt worden.
2. Im Servicebereich funktioniert der Wettbewerb noch nicht so, wie er funktionieren sollte.
3. Im Ersatzteilbereich funktioniert der Wettbewerb am wenigsten.
„Es brodelt ganz gewaltig in der Kfz-Branche“, charakterisiert Antje Woltermann, Geschäftsführerin beim Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) in Bonn, die aktuelle Stimmungslage. Da die Laufzeit der aktuellen gesetzlichen Regelung bis zum Jahr 2010 begrenzt ist, arbeiten Politiker und Interessenvertreter hinter den Kulissen längst an Strategien, wie der Kfz-Vertrieb und -Service nach dem Auslaufen der GVO organisiert werden kann.
Ob es allerdings tatsächlich noch einmal eine Kfz-spezifische GVO geben wird, weiß im Moment niemand. „Notwendig ist sie allemal“, betont ZDK-Expertin Woltermann. Das habe die Umsetzung der heutigen Kfz-GVO mit all den Verstößen gegen einzelne Regelungen und der mangelnden Sanktionierung durch die zuständigen Kartellbehörden deutlich gezeigt.
»kfz-betrieb« ist eine Fachzeitschrift der Vogel Auto Medien, Würzburg. Das meistgelesene Fachmagazin im Kfz-Gewerbe feierte 2005 sein 95-jähriges Jubiläum und ist offizielles Organ des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK), der berufsständischen Interessenvertretung für über 40.000 Autohäuser und Werkstätten.
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