Würzburg, 29. März 2006
„Trotz guter Produkte ging es den BMW-Händlern 2005 so schlecht wie seit 1990 nicht mehr“, sagt Peter Enders, Präsident des Verbandes Deutscher BMW-Vertragshändler, in einer großen BMW-Analyse des Branchenmagazins »kfz-betrieb« in seiner neuesten Ausgabe Nr. 14, die am 6. April 2006 erscheint.
Das 2004 eingeführte Preissystem mit den enthaltenen Margenreduktionen, das Nachlassverhalten der Händler selbst und der scharfe Intrabrand-Wettbewerb hätten im Jahr 2005 zu einer durchschnittlichen Umsatzrendite in der BMW-Handelsorganisation von 0,5 Prozent geführt. „Das ist ein bescheidenes Ergebnis für die 319 noch im Netz befindlichen Unternehmer“, so Enders.
Auch Ludwig Willlisch, Leiter Vertrieb BMW Group Deutschland, bezeichnet die Ergebnisse 2005 im deutschen BMW-Handel als „unbefriedigend“, spricht aber von einem „Ausrutscher“. Schuld an zu hohen Rabatten sei aber auch der Handel selbst: In einigen wenigen Fällen werde laut Willisch schlichtweg „betriebswirtschaftlicher Blödsinn“ gemacht. Dies geschehe aber auch deshalb, weil das Wettbewerbsumfeld in Deutschland in den letzten 24 Monaten deutlich aggressiver geworden sei. „Selbst Wettbewerber, die bisher nicht als Rabatttreiber bekannt waren, haben sich in dieses Lager gesellt. Was die an Angeboten forcieren, lässt einen schon staunen“, so Willisch.
Das Ziel von BMW sei, mit den Händlern gemeinsame Wege zu beschreiten, um wieder auf eine durchschnittliche Umsatzrendite von ungefähr 1,5 Prozent zu kommen. Das ist immer noch weit entfernt von 7 Prozent Umsatzrendite, die die BMW AG 2005 erwirtschaftete, aber ein Schritt in die richtige Richtung.
Um die Margenverluste der Markenhändler zu begrenzen, müssten die konzerneigenen Niederlassungen wie der Handel selbst disziplinierter mit Nachlässen umgehen, waren sich die Protagonisten aus den Lagern Hersteller und Handel einig. Insbesondere die Weitergabe von Fahrzeugen an große EU-Vermittler (Wiederverkäufer) sollte künftig unterbleiben. Hersteller und Handel sollten vielmehr die renditefördernde Geschäftsphilosophie „Qualität statt Menge“ beherzigen.
Die BMW Markt & Marken-Analyse von »kfz-betrieb« rundet eine Betrachtung des bekannten Automobiljuristen Dr. Christian Genzow ab. Er führt aus, dass es seit vielen Jahren keinen anderen Hersteller oder Importeur in Deutschland gebe, der sich so vehement und so umfassend mit seinen Vertragspartnern streite wie die BMW AG! Ein weiterer Krisenherd sei das „existenzbedrohende Nachlassverhalten der BMW-Niederlassungen“. Das alles sorgt für viel Zündstoff in den Reihen einer Premiummarke.
»kfz-betrieb« ist eine Fachzeitschrift der Vogel Auto Medien, Würzburg. Das meistgelesene Fachmagazin im Kfz-Gewerbe feierte 2005 sein 95-jähriges Jubiläum und ist offizielles Organ des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK), der berufsständischen Interessenvertretung für über 40.000 Autohäuser und Werkstätten.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Stephan Maderner
Stellv. Chefredakteur
Redaktion »kfz-betrieb«-Wochenjournal & Online
Vogel Auto Medien
97064 Würzburg
Tel. +49 931 418-29 18
Fax +49 931 418-21 50
E-Mail: stephan_maderner@vogel-automedien.de