Würzburg, 16. Januar 2006
Betriebliche Bündnisse für Arbeit werden nicht mehr nur in Krisenzeiten abgeschlossen. Eine Untersuchung des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) zeigt, dass bereits Ende 2003 knapp 40% befragter Firmen im Maschinen- und Anlagenbau solch ein individuelles Bündnis zwischen Arbeitgebern und Betriebsräten abgeschlossen hatten. Darunter auch Unternehmen mit guter Auftragslage.
Die Tendenz ist steigend und immer mehr Fachleute fordern jetzt größere Flexibilität auf betrieblicher Ebene. Das berichtet das in Würzburg erscheinende Industriemagazin „MM MaschinenMarkt“ in seiner aktuellen Ausgabe (3/2006). So erklärte beispielsweise VDMA-Hauptgeschäftsführer Dr. Hannes Hesse, dass sein Verband dem Flächentarifvertrag schon seit Jahren kritisch gegenüber steht. Er fordert ein System, das für kleinere Betriebe attraktiv und handhabbar ist. Auch Hartmut Schauerte, mittelstandspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, möchte die betrieblichen Beschäftigungsbündnisse erleichtern und aus der juristischen Grauzone herausholen. Die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) versucht dies umzusetzen und verfolgt das Ziel, die betrieblichen Bündnisse für Arbeit rechtlich abzusichern.
Unter Hinweis auf eine Vereinbarung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, die im Frühjahr 2004 in Pforzheim zustande kam, spricht sich die IG Metall gegen eine gesetzlich erzwungene Öffnung der Flächentarifverträge aus. Gesetzlicher Regelungsbedarf bestünde nicht. Einer Umfrage des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung aus dem Jahr 2005 zufolge, stehen Mitglieder von Betriebsräten der Verlagerung hin zu betrieblichen Regelungen oft skeptisch gegenüber.
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