Würzburg, 11. September 2007
Trotz der CO2-Diskussion verkaufen sich Sport Utility Vehicles (SUV) aller Klassen weiterhin glänzend. Im August stiegen Verkaufszahlen von Geländewagen laut KBA erneut um 12,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat – und das, obwohl der Gesamtmarkt schrumpft.
Autokäufer, die sich zum ersten Mal ein SUV zulegen, sollten aber einiges beachten – vor allem beim Thema Reifen. Viele Autofahrer glauben beispielsweise, dass ein Allradfahrzeug keine Winterreifen braucht. Das ist ein fataler Irrtum: Lediglich beim Anfahren macht sich der Vierradantrieb positiv bemerkbar. Beim Bremsen aber verhält sich ein Allradler genauso wie ein konventionelles Fahrzeug: Auf schnee- oder eisglatter Fahrbahn werden die Bremswege mit Sommerreifen gefährlich lang. Wintergeeignete Reifen sind also Pflicht und zudem bei Schnee und Eis auch gesetzlich vorgeschrieben.
Bei der Reifenwahl gilt es aber, eine weitere SUV-Eigenart zu beachten. Praktisch alle Pneus für diese Fahrzeugklasse tragen die einschlägige Kennzeichnung „M & S“ in unterschiedlichen Schreibweisen auf ihren Flanken. Das bedeutet „Matsch und Schnee“ und reicht als Nachweis der Wintereignung gemäß der StVO aus. Doch nicht alle dieser Reifen eignen sich tatsächlich für winterliche Bedingungen! Der Begriff „M&S“ ist nämlich nicht geschützt und kann ohne Nachweis oder Kontrolle für praktisch jeden Reifen verwendet werden. Viele Hersteller verwenden deshalb ein weiteres Symbol, um ihre Winterreifen zu kennzeichnen: eine stilisierte Schneeflocke. Reifen dieser Art müssen in einem von der amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA entwickelten Verfahren Mindestwerte für die Traktion auf Schnee nachweisen.
Mit der richtigen Reifenwahl für den SUV ist es aber noch nicht getan. Bei besonders großen Reifenformaten, wie sie gerade in dieser Fahrzeugklasse verbreitet sind, und bei seitenwandverstärkten Notlaufreifen macht auch die Montage Probleme. Diese Pneus sind besonders steif und setzen jeder Verformung der Seitenwand und des Wulstes erheblich mehr Widerstand entgegen als Standardreifen. Kompensiert der Monteur diese Eigenschaften einfach durch höhere Kräfte oder verwendet ungeeignete Montagemaschinen, kann das böse Folgen haben. Der Reifen erleidet Beschädigungen, die zwar von außen nicht sichtbar sind, aber im Extremfall zu Reifenplatzern führen können.
SUV-Fahrer sollten also beim Reifenwechsel gezielt nachfragen, ob die Werkstatt Erfahrungen mit der Montage von Extremformaten hat. Außerdem empfiehlt es sich, beim ersten Anzeichen von Reifenproblemen (zum Beispiel Druckverlust, Vibrationen oder Meldungen des Reifendruck-Kontrollsystems) sofort die Werkstatt aufzusuchen.
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