Würzburg, 08. August 2008
Der Preis für Dieselkraftstoff ist in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen als der für Benzin, gab das Statistische Bundesamt im Juni bekannt. Autofahrer müssen 2008 doppelt soviel für Diesel zahlen wie zehn Jahre zuvor; bei Benzin beträgt der Preisanstieg im gleichen Zeitraum etwa 66 Prozent.
Diese Preisentwicklung zeigt mittlerweile Auswirkungen auf den Autohandel. Von Januar bis Juli 2008 ging der Anteil von Dieselfahrzeugen an den Neuzulassungen nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts von 49,4 Prozent auf 43,1 Prozent zurück. Viele Autohändler rechnen damit, dass sich dieser Trend verfestigt: 85 Prozent der deutschen Autohändler rechnen in Zukunft mit einem sinkenden oder sogar stark sinkenden Dieselanteil. Das haben die Unternehmensberatung BBE Retail Experts und die Fachzeitschrift »kfz-betrieb« in einer Umfrage ermittelt.
Auch die steigenden Herstellungskosten für Dieselmotoren könnten zum Niedergang des Diesels beitragen. Immer strengere Abgasrichtlinien verlangen speziell beim Selbstzünder eine aufwändige und teure Abgasnachbehandlung. Schon die Euro-5-Norm, die am 1. September 2009 in Kraft tritt, ist praktisch nur mit Partikelfilter zu erfüllen. Für die Euro 6 (voraussichtlicher Start 2014) werden viele Fahrzeuge einen zusätzlichen Katalysator brauchen, der das gefährliche Stickstoffdioxid abbaut. Dazu kommen noch Hybridkomponenten, die den Dieselantrieb weiter verteuern.
Trotzdem dürfte der Diesel vor allem in den oberen Fahrzeugklassen weiter der überlegene Antrieb bleiben, schließlich besitzt er nach wie vor einen erheblichen Verbrauchsvorteil gegenüber dem Ottomotor. In der Klasse der Klein- und Kompaktwagen aber dürften moderne, effiziente Downsizing-Ottomotoren und in Zukunft auch elektrische Antriebe dem Diesel immer mehr Marktanteile abnehmen.
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