Würzburg, 11. August 2008
Die anhaltend hohen Energiepreise verringern die Konsumlust der Verbraucher. Das bekommen auch die Unternehmen des Kfz-Gewerbes zu spüren. Nur 8 Prozent der vertragsgebundenen Betriebsinhaber beurteilen die wirtschaftliche Situation der Branche mit „gut“, allerdings 44 Prozent mit „schlecht“. Dies ergab eine Umfrage der Bank Deutsches Kraftfahrtzeuggewerbe (BDK) und des Fachjournals »kfz-betrieb«.
Rund 40 Prozent der befragten Markenbetriebe registrierten im Juli niedrigere Gesamtumsätze gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat. Besonders stark betroffen von der Kaufzurückhaltung der Konsumenten ist der Fahrzeughandel: Gut 56 Prozent der Unternehmen verbuchten sinkende Erlöse im Neuwagengeschäft. Jeder zweite Vertragshändler klagt auch beim Verkauf von Gebrauchtfahrzeugen über niedrigere Umsätze.
Umsatzeinbrüche im Servicegeschäft
Zudem beurteilen die Befragten die Entwicklung im Fahrzeughandel schlechter als im Vormonat: 60 Prozent (Juni: 40 Prozent) rechnen damit, dass die Erlöse im Neuwagenvertrieb im kommenden Monat sinken. Sollten die Kraftstoffpreise auf dem jetzigen hohen Niveau verharren, ergebe sich für das Gesamtjahr 2008 ein Kaufkraftentzug von zwölf Milliarden Euro, befürchtet VDA-Präsident Matthias Wissmann.
Immer mehr Sorgen macht den Vertragspartnern der Automobilhersteller auch das Werkstattgeschäft. Gut ein Drittel von ihnen rechnet im nächsten Monat mit Umsatzeinbrüchen im Service sowie im Verkauf von Ersatzteilen und Zubehör. Besonders pessimistisch sind die Inhaber von autorisierten Servicebetrieben im Osten Deutschlands: Rund die Hälfte prognostiziert sinkende und nur 4 Prozent erwarten höhere Werkstattumsätze als im vergleichbaren Vorjahresmonat.
Gregor Ries, Vertriebsdirektor der BDK, erklärt: „Es lässt sich nicht schönreden: Die Stimmung in den Kfz-Betrieben ist gesunken. Bei den markengebundenen Autohäusern ist sie sogar auf das bisherige Jahrestief gefallen. Das Sommerloch ist überdeutlich zu spüren. So liegt der Branchenindex der Vertragsbetriebe zum ersten Mal in diesem Jahr unter Vorjahresniveau. Dies bestätigen auch die Umsatzzahlen, die im Vergleich zum Vorjahr bei über der Hälfte der Unternehmen zurückgegangen sind. Eines wird deutlich: Die Branche braucht wirkungsvolle Instrumente und Möglichkeiten, um ihre Situation zu verbessern. Hierbei ist nicht nur die Politik gefragt, sondern auch jeder Unternehmer selbst.“
Sorgenkind der vertragsgebundenen Unternehmen bleibt der Fahrzeugverkauf. Auch für den nächsten Monat prognostiziert die Mehrheit der Vertragshändler sinkende Neuwagenumsätze. Auffällig ist, dass die Hälfte der Inhaber von freien Servicebetrieben rückläufige Erlöse im Werkstattgeschäft erwartet.
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