Würzburg, 17. September 2008
Der Gesetzgeber schreibt regelmäßig wiederkehrende Fahrzeugprüfungen vor. Dazu zählen die alle zwei Jahre fälligen Haupt- (HU) und Abgasuntersuchungen (AU). Um die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten, analysieren die Sachverständigen der Überwachungsorganisationen bei der HU rund 150 Prüfpunkte am Fahrzeug. Dass dies für die Verkehrssicherheit in Deutschland wichtig ist, meinen 96 Prozent der Autofahrer. Über ein Drittel der Fahrzeughalter würde zudem eine jährliche Hauptuntersuchung für Autos begrüßen, die älter als sieben Jahre sind. Das ergab eine Umfrage der Sachverständigenorganisation KÜS und des Wochenjournals »kfz-betrieb«. Durchgeführt wurde die repräsentative Umfrage von ABH Marketingservice und BBE Retail Experts Unternehmensberatung. Sie haben bundesweit 1.000 nach einer Zufallsauswahl bestimmte Pkw-Fahrer befragt.
63 Prozent lehnen eine jährliche HU ab. Das sind vor allem Besitzer von acht Jahre alten und älteren Fahrzeugen (77 Prozent), Personen unter 30 Jahren (70 Prozent) sowie Fahrer der oberen Mittelklasse und der Oberklasse (69 Prozent). Die Hälfte aller Befragten befürwortet jedoch eine verpflichtende Hauptuntersuchung nach der Unfallinstandsetzung. Dies wollen vor allem Autofahrer mit zehn Jahre alten und älteren Fahrzeugen (58 Prozent), Besitzer von französischen Automarken (57 Prozent) und Personen über 60 Jahre (56 Prozent).
Autofahrer bevorzugen Vertragswerkstätten
45 Prozent der Autofahrer fahren zur Hauptuntersuchung in die Vertragswerkstätten der Automobilhersteller. Ein Viertel nimmt die Prüforganisationen wie TÜV, Dekra, KÜS und GTÜ in Anspruch und gut 20 Prozent die Freien Werkstätten. Und obwohl die meisten Fahrzeugbesitzer die Kfz-Betriebe für die HU und AU beauftragen, werden 43 Prozent von ihnen nicht an den fälligen Termin erinnert. Hier besteht Handlungsbedarf, um die Werkstattkunden stärker an die Kfz-Betriebe zu binden.
Gerd Heinemann, geschäftsführender Gesellschafter der ABH Marketingservice GmbH, beschreibt die Chancen, die sich durch HU und AU ergeben: „Der bundesdeutsche Autofahrer steht zur Hauptuntersuchung. Nur drei Prozent erachten diese als nicht wichtig. So gibt der Autofahrer im Durchschnitt 68 Euro für diesen Beitrag zur Verkehrssicherheit aus. Derzeit sichern sich die Autohäuser und die Freien Werkstätten zwei Drittel des Kuchens. Ein interessantes Geschäft, denn jeder Vierte muss vor oder nach der Hauptuntersuchung Reparaturen am Auto vornehmen lassen. Im Durchschnitt geben die Autobesitzer 339 Euro dafür aus. Gerade die älteren Fahrzeuge sind davon betroffen, die Besitzer sind oft Kunden von Freien Werkstätten. Wenn es den Unternehmen gelingt, auch über fair gestaltete Prüfgebühren den Kunden in die Werkstatt zu bekommen, besteht die große Chance, lukrative Serviceleistungen zu vermarkten und die Kunden an den Betrieb zu binden. Denn wir dürfen nicht vergessen: Hat die Werkstatt dem Kunden geholfen, eine mit Augenmaß kalkulierte Reparatur durchgeführt und die begehrte Plakette vergeben, führt dies zur Kundenzufriedenheit und zu einem treuen Kunden.“
»kfz-betrieb« ist eine Fachzeitschrift der Vogel Auto Medien, Würzburg. Das meistgelesene Fachmagazin im Kfz-Gewerbe informiert seit 97 Jahren den automobilen Handel und Service. »kfz-betrieb« ist offizielles Organ des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK), der berufsständischen Interessenvertretung für über 40.000 Autohäuser und Werkstätten. Tagesaktuelle News aus der gesamten Kfz-Branche gibt es unter www.kfz-betrieb.de sowie im täglichen Newsletter.
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