Würzburg, 31. Oktober 2008
Sie heißen Meisterhaft, Auto-Crew und Auto-Einmal-Eins, doch kaum jemand kennt diese Werkstattsysteme. Auch die Servicebetriebe von AD-Auto-Dienst, Autofit, AC Autocheck und Automeister sind rund 90 Prozent der Autofahrer unbekannt. Das ergab eine Umfrage der Sachverständigenorganisation KÜS und des Wochenjournals »kfz-betrieb«.
Dagegen kennen knapp drei Viertel der Befragten die Pit-Stop- und 90 Prozent die A.T.U-Filialen. 42 Prozent ließen bereits Wartungs- und Reparaturarbeiten in den Betrieben von Auto-Teile-Unger durchführen. Nur zehn Prozent der Fahrzeughalter sind die rot-weißen Fachmärkte mit ihren sechs bis zehn Werkstattboxen völlig unbekannt.
Gute Leistungen
Gut die Hälfte der Autofahrer kennt zwar das Werkstattnetz von Bosch-Car-Service. Erfahrungen mit den Reparaturleistungen der Karlsruher Kette machten allerdings nur zehn Prozent der Befragten – und die waren zufrieden: Auf einer Skala von eins (sehr gut) bis vier (schlecht) gaben sie der „Serviceberatung und
-kompetenz“ eine 1,7 und der „Arbeits- und Teilequalität“ die Note 1,8. Dagegen erhielten die A.T.U-Betriebe für beide Leistungsmerkmale lediglich eine 2,1.
89 Prozent der Bosch-Car-Service- und 82 Prozent der A.T.U-Kunden würden die Betriebe dieser Werkstattketten wieder besuchen. Dieses Loyalitätsbekenntnis der Autofahrer spricht für ihre Zufriedenheit mit den Serviceleistungen.
Auch im Vergleich zu den Fabrikatsbetrieben der Automobilhersteller bekamen die Werkstattketten gute Noten: Gut zwei Drittel der Befragten meinen, dass die Arbeits- und Teilequalität der ihnen bekannten Kettenbetriebe genauso gut ist wie die der Vertragswerkstätten. Zudem bewerten 64 Prozent der Autofahrer das Preis-Leistungs-Verhältnis der Serviceketten besser als das der fabrikatsgebundenen Unternehmen.
Experten kommentieren:
Die Servicequalität nicht vernachlässigen
Peter Schuler, Bundesgeschäftsführer der KÜS, kommentiert: „In den letzten Jahren gab es in der Kfz-Servicelandschaft bemerkenswerte Umbrüche. Die Automobilhersteller und Importeure strafften ihre Vertriebsnetze und reduzierten vielfach auch die Anzahl ihrer angegliederten Werkstätten. Das führte zu einer starken Zunahme der Freien Werkstätten. Dass die markenunabhängigen Servicebetriebe keinesfalls in der zweiten Reihe stehen, zeigt die neue Trend-Tacho-Umfrage: 88 Prozent der Befragten wissen von den Werkstätten der Automobilhersteller, aber 84 Prozent kennen bereits die Freien Werkstätten als Anlaufstelle für den Kfz-Service. Das ist ein bemerkenswerter Anteil. Viele Werkstattsysteme des freien Servicemarktes sind den Autofahrern allerdings unbekannt. Dabei haben sie gerade beim Preis-Leistungs-Verhältnis die Nase vorn. Die knalligen Werbekampagnen einiger Serviceketten mit ihren extremen Dumpingpreisen für bestimmte Werkstattangebote kommen laut Trend-Tacho bei jedem dritten Autofahrer an. Ob das auf die Geiz-ist-geil-Mentalität ausgerichtete Marketing auf Dauer Bestand hat, ohne Einbußen im Qualitätsimage hinnehmen zu müssen, darf zumindest bezweifelt werden.“
Systemgeber müssen ihre Bekanntheit steigern
Agnieszka Sion, Consultant der BBE Retail Experts Unternehmensberatung GmbH & Co. KG, erklärt: „90 Prozent der Autofahrer kennen A.T.U, Pit-Stop erreicht einen Bekanntheitsgrad von über 70 Prozent. Einen auch nur so annährend großen Erfolg können die Werkstattsysteme der Teilehersteller und des Teilegroßhandels nicht verzeichnen. Nur Bosch-Car-Service ist relativ bekannt beim deutschen Autofahrer, die anderen Werkstattsysteme deutlich weniger. Der Autofahrer nimmt die Systemwerkstatt als Marke kaum wahr. Für ihn ist der Inhabername die Marke. Die Labels der Werkstattsysteme gehen in der gestiegenen Angebotsflut und in dem sich verschärfenden Wettbewerb unter.
Dabei können die Systemwerkstätten bei vielen Kriterien gegenüber den Vertragswerkstätten eindeutig punkten, wie zum Beispiel beim Preis-Leistungs-Verhältnis. Den durchaus erfolgreichen Werkstattsystemen gelingt es jedoch nicht, die Dachmarke des Systemgebers nachhaltig zu etablieren. Stärkere Werbeaktivitäten, gezielte Markenkommunikation und die aktivere Vermarktung der Spezialangebote könnten die Bekanntheit der Werkstattsysteme steigern.“
Die komplette Studie mit den Befragungsergebnissen zur Bekanntheit der Werkstattketten sowie die Bewertungen der Serviceleistungen und die wahrgenommenen Werbeaktivitäten sind für 49 Euro bestellbar. E-Mail: info@kfz-betrieb.de.
Informationen zur Studie:
Durchgeführt wurde die repräsentative Umfrage von ABH Marketingservice und BBE Retail Experts Unternehmensberatung. Sie haben bundesweit 1.000 nach einer Zufallsauswahl bestimmte Pkw-Fahrer befragt, die für die Reparatur und Wartung ihres Fahrzeugs verantwortlich sind.
Unser Trend-Tacho Archiv finden Sie unter www.trend-tacho.de. Dort stehen auch die Grafiken zum Download zur Verfügung.
»kfz-betrieb« ist eine Fachzeitschrift der Vogel Auto Medien, Würzburg. Das meistgelesene Fachmagazin im Kfz-Gewerbe informiert seit 97 Jahren den automobilen Handel und Service. »kfz-betrieb« ist offizielles Organ des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK), der berufsständischen Interessenvertretung für über 40.000 Autohäuser und Werkstätten. Tagesaktuelle News aus der gesamten Kfz-Branche gibt es unter www.kfz-betrieb.de sowie im täglichen Newsletter.
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