Würzburg, 6. November 2008
Die Medien berichten unentwegt über die wirtschaftlichen Folgen der Finanzkrise. Politiker prophezeien einen Konjunktureinbruch und Autoverbände fordern von der Bundesregierung investitionspolitische Anreize für den Fahrzeugverkauf.
Die potenziellen Autokäufer sind jedoch nicht erst seit dem Finanzdebakel verunsichert. Schon seit Anfang dieses Jahres berichten Marktbeobachter von einer rückläufigen Nachfrage im Neuwagengeschäft. Zudem sorgten Preissteigerungen bei Energie, Sprit und Lebensmitteln sowie die lang andauernde Diskussion über die Kfz-Steuerreform bereits vor Monaten für eine Kaufzurückhaltung bei den Verbrauchern. „Die Automobilhersteller träumen nach wie vor von viel zu hohen Absatzzahlen“, erklärt ZDK-Präsident Robert Rademacher.
Seit Mai dieses Jahres befindet sich auch der Branchenindex der Fabrikatsbetriebe auf Talfahrt und erreicht im Oktober mit 71 Punkten seinen absoluten Tiefstand. Den Grund dafür liefern hauptsächlich die schlechten Umsatzzahlen im Fahrzeughandel. So registrierten rund 70 Prozent der Vertragspartner der Automobilhersteller im Verkauf von Neuwagen niedrigere Erlöse als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Besonders hart hat es die Neuwagenhändler in Ostdeutschland getroffen, von denen sogar 83 Prozent über sinkende Umsätze klagen.
Zudem verbuchten 40 Prozent der ostdeutschen Markenbetriebe auch Umsatzeinbrüche im Servicegeschäft. Nur etwa vier Prozent von ihnen prognostizieren für den kommenden Monat höhere Werkstattumsätze. Auch ein Drittel der Inhaber von freien Kfz-Betrieben meint, dass die Serviceerlöse im nächsten Monat niedriger ausfallen werden als im Vorjahr.
Dr. Hermann Frohnhaus,
Sprecher des Vorstands der Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe
„Die Stimmung der Fabrikatshändler liegt deutlich unter Vorjahresniveau. Das Ergebnis überrascht nicht, denn die Krise in der Automobilwirtschaft wird nun durch die Finanzkrise verstärkt. Käufer zeigen Zurückhaltung und bringen ihr Geld angesichts der momentanen Entwicklung lieber zur Sparkasse. Die Händler befürchten, dass die Konjunktur nachlässt und die Kreditmittel teurer werden. Vor dem Hintergrund der von den europäischen Regierungen beschlossenen Maßnahmen sollten wir jedoch zuversichtlich sein, dass sich die Gesamtlage beruhigt. Wir alle sind gefragt – Händler, Hersteller und Autobanken – Erfolg versprechende Konzepte zu entwickeln, welche die Branche voranbringen und für die Zukunft rüsten.“
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