Würzburg, 9. Februar 2009
Im Kfz-Gewerbe wächst der Optimismus, dass die Nachfrage nach neuen Autos zunimmt. Dennoch bleiben die Autohändler skeptisch. Anlass für den Hoffnungsschimmer gab die Bundesregierung, die das größte Konjunkturpaket aller Zeiten schnürte und den Automobilherstellern und Neuwagenhändlern besondere Bonbons bescherte. „In Kombination mit der Umweltprämie und der Steueraussetzung für Euro-4- und Euro-5-Fahrzeuge bis Mitte des Jahres kann die Kfz-Steuerreform zusätzliche Impulse für die Erneuerung der Fahrzeugflotte und damit für die Automobilkonjunktur geben“, erläutert VDA-Geschäftsführer Dr. Kunibert Schmidt.
Doch trotz der Aufbruchstimmung in den Autoverbänden und öffentlichen Medien bleiben die Erwartungen vieler Neuwagenhändler eher gedämpft. So beurteilen 53 Prozent der Unternehmer die derzeitige Lage der Kfz-Branche mit „schlecht“ und nur fünf Prozent mit „gut“. Dies ergab der Branchenindex der Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (BDK) und der Fachzeitschrift »kfz-betrieb«. Durchgeführt wurde die Umfrage von BBE Retail Experts.
Die skeptische Bewertung der Branchenkonjunktur überrascht nicht, da die Umsätze im Neuwagengeschäft für 55 Prozent der Befragten im letzten Monat niedriger ausfielen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Auch die Umsatzprognosen für den kommenden Monat sind wenig hoffnungsvoll: Knapp 70 Prozent der Neuwagenhändler erwarten niedrigere und nur drei Prozent höhere Verkaufserlöse. Besonders pessimistisch sind die fabrikatsgebundenen Unternehmer in Ostdeutschland: Hier sind es sogar rund 88 Prozent, die im Februar mit sinkenden Neuwagenumsätzen rechnen.
Einziger Lichtblick bleibt das Werkstattgeschäft: So erwarten knapp über 21 Prozent der Fabrikatsbetriebe im nächsten Monat steigende und gut 50 Prozent gleichbleibende Erlöse im Service und Teileverkauf.
Dr. Hermann Frohnhaus, Sprecher des Vorstands der Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, kommentiert: „Den Anstieg der Branchenindexwerte können wir durchaus als Hoffnungsschimmer vermerken. Ein Blick auf die Absatzzahlen in 2008 zeigt, dass nicht nur der Privatmarkt insgesamt um über 40.000 Fahrzeuge gewachsen ist, sondern dass alleine im Dezember 2008 der Absatz auf dem Privatmarkt um 5,3 Prozent gestiegen ist. Die Verbraucher scheinen der Wirtschaftskrise trotzen zu wollen. Und auch die Maßnahmen der Regierung scheinen sich positiv auf den Fahrzeugmarkt auszuwirken. Dennoch sollten wir noch nicht zu euphorisch werden. Aktuelle Meldungen über erneute Kurzarbeit bei einigen Herstellern zeigen deutlich, dass wir die schwierige Phase noch längst nicht durchgestanden haben. Die nächsten Monate werden für die gesamte Branche eine große Herausforderung.“
Unser BIX-Archiv finden Sie unter www.kfz-betrieb.de/branchenindex.
»kfz-betrieb« ist eine Fachzeitschrift der Vogel Business Media, Würzburg. Das meistgelesene Fachmagazin im Kfz-Gewerbe informiert seit 98 Jahren den automobilen Handel und Service. »kfz-betrieb« ist offizielles Organ des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK), der berufsständischen Interessenvertretung für rund 40.000 Autohäuser und Werkstätten. Tagesaktuelle News aus der gesamten Kfz-Branche gibt es unter www.kfz-betrieb.de sowie im täglichen Newsletter.
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