Würzburg, 08. Mai 2009
Während sich Deutschland in der schwersten Rezession seit sechzig Jahren befindet, belebt die Umweltprämie spürbar die Pkw-Nachfrage in den Segmenten Minis, Kleinwagen und Kompaktklasse. Mit 138 Punkten bleibt der Branchenindex der fabrikatsgebundenen Unternehmen auf relativ hohem Niveau. Der Ansturm auf die Autohäuser sei mittlerweile allerdings nicht mehr so stark, beobachtet ZDK-Präsident Robert Rademacher: „Der Druck aus dem Umweltprämienkessel ist deutlich geringer geworden.“ Dennoch verbuchten gut 78 Prozent der Neuwagenhändler höhere Umsätze als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Dies ergab eine Umfrage der Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (BDK) und des Wochenjournals »kfz-betrieb«.
Optimismus bei Händlern europäischer Importfahrzeuge
Auch im Mai rechnen rund 64 Prozent der Vertragshändler mit steigenden Erlösen im Neuwagengeschäft. Besonders optimistisch sind Händler, die europäische Importfahrzeuge verkaufen: Von ihnen wollen sogar drei Viertel höhere Umsätze im kommenden Monat erzielen. Leiden mussten dagegen die Verkäufer in den Gebrauchtwagen-Abteilungen der Autohäuser: Rund 53 Prozent der Fabrikatsbetriebe, die Secondhand-Autos vermarkten, registrierten im Vergleich zum Vorjahr Absatzeinbrüche.
Stabiles Werkstattgeschäft
Weiterhin stabil blieb das Werkstattgeschäft. Hier verbuchten rund 60 Prozent der befragten Vertragshändler gleich bleibende und knapp ein Viertel höhere Umsätze. Weniger erfreulich zeigt sich dagegen die Erlössituation der freien Servicebetriebe. Knapp 40 Prozent verzeichneten im letzten Monat niedrigere Werkstattumsätze. Ihre wirtschaftliche Lage beurteilen viele fabrikatsunabhängigen Betriebsinhaber dennoch optimistisch: 40 Prozent der Befragten gaben ihrer Unternehmenskonjunktur die Noten „Eins“ bis „Zwei“.
Dr. Frohnhaus (BDK): „Automobilhersteller sind gefordert“
Für Dr. Hermann Frohnhaus, Sprecher des Vorstands der BDK, profitieren nicht alle Händler von der Umweltprämie. Auch sei sie keine Lösung für die strukturellen Probleme im Handel. Er kommentiert: „Sie hat aber zum richtigen Zeitpunkt vielen Betrieben die erforderliche Luft zum Atmen verschafft. Trotz der guten Stimmung sollten wir den Gebrauchtwagenmarkt nicht aus den Augen verlieren. Denn hier zeichnet sich eine gegenläufige Entwicklung ab: Die Preise stehen aufgrund der hohen Nachfrage nach Neu- und Jungwagen stark unter Druck. Dies ist ein ernstzunehmendes Thema, vor allem mit Blick auf die schlechten Vermarktungsergebnisse der Leasingrückläufer. Hier sind die Automobilhersteller gefordert, die Händler zu unterstützen.“
Durchgeführt wurde die Studie von BBE Retail Experts.
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»kfz-betrieb« ist eine Fachzeitschrift der Vogel Business Media, Würzburg. Das meistgelesene Fachmagazin im Kfz-Gewerbe informiert seit 98 Jahren den automobilen Handel und Service. »kfz-betrieb« ist offizielles Organ des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK), der berufsständischen Interessenvertretung für rund 40.000 Autohäuser und Werkstätten. Tagesaktuelle News aus der gesamten Kfz-Branche gibt es unter www.kfz-betrieb.de sowie im täglichen Newsletter.
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