Würzburg (mid)
Autos und Bienen haben auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun. Doch die Autoindustrie kann von dem gut organisierten Insekt noch eine Menge lernen. Vor allem bei der Logistik und Konstruktion von Bauteilen.
So sind Bienen nach der Auffassung des Verhaltensforschers Professor Jürgen Tautz von der Universität Würzburg unter anderem wahre Leichtbau-Meister. Die von den Insekten zur Perfektion verfeinerte Wabenstruktur etwa bietet bei geringem Materialaufwand und niedrigem Gewicht extrem hohe Stabilität. In der Karosseriestruktur von Autos eingesetzt, könnten Waben unter anderem für besseren Insassenschutz sorgen. Auch bei der Logistik können Bienenvölker als Vorbild dienen; sie passen sich veränderten Umweltbedingungen extrem schnell und ohne Reibungsverluste an. Vom Organisationsprinzip eines Stammes lassen sich aber nicht nur Erkenntnisse für die Verbesserung von Arbeitsabläufen gewinnen, sondern auch Anregungen für intelligente Verkehrsleitsysteme. Denn Staus und Verkehrsunfälle sind in den auf engstem Raum lebenden Bienenvölkern unbekannt, trotz einer Population von bis zu 50 000 Tieren auf wenige Quadratmetern.
Darüber hinaus spielen Bienen ökologisch schon heute eine wichtige Rolle für die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe. So werden mittlerweile immer mehr Fahrzeugteile aus Hanf, Kokos, Sisal oder Jute hergestellt. Vor allem im Innenraum kommen diese Naturfaserverbundwerkstoffe zum Einsatz. Eine wachsende Bedeutung kommt auch Bio-Kraftstoffen zu; zahlreiche Unternehmen arbeiten an Designer-Sprit aus organischen Materialien.
All diese Ansätze will der ”Würzburger Automobil Gipfel 2009" am 8. und 9. Juni verdeutlichen. Neben Beiträgen zur Zukunft der Mobilität und der Einführung des Elektroautos soll bei dem mit Branchenexperten besetzten Kongress auch die Rolle der Honigbiene als ”heimlicher Partner der Automobilindustrie” in einem Beitrag von Jürgen Tautz zur Sprache kommen. Als weitere Experten nehmen an dem Gipfel unter anderen teil: Elektro-Tuner Alois Ruf, Better Place-Manager Rolf Schumann, Siemens-Stratege Gernot Spiegelberg, ElringKlinger-Chef Stefan Wolf und Toyota Europa-Entwicklungschef Masato Katsumata. Der Gipfel wird vom Manager-Fachmagazin "Automobil Industrie" und dem Network of Automotive Excellence NoAE veranstaltet. Die Teilnahme kostet 821 Euro pro Person, die Anmeldung kann über das Internet vorgenommen werden (www.wuerzburger-automobil-gipfel.de).
»Automobil Industrie« adressiert die Manager der Automobilhersteller, Zulieferer, Ausrüster und Dienstleister. Das monatliches Fachmagazin hat eine Auflage von rund 15.000 Exemplaren und ist seit über 50 Jahren Pflichtlektüre der Branche. Tagesaktuelle News aus der gesamten Automotive-Branche gibt es unter www.automobil-industrie.de sowie im regelmäßigen Newsletter. Das Stammhaus Vogel Business Media ist einer der führenden deutschen Fachinformationsanbieter mit rund 100 Fachzeitschriften und 60 Webseiten sowie zahlreichen internationalen Aktivitäten. Hauptsitz ist Würzburg.