Patienten, die an Rheumatoider Arthritis (im Volksmund: „Rheuma“) leiden, sollten regelmäßig ihren Zahnarzt konsultieren, rät die Fachzeitschrift „Zahnmedizin Report“ des IWW-Instituts. Denn sorgfältige Mundhygiene und – sofern notwendig – eine Sanierung des Zahnhalteapparats können Anzeichen und Symptome der rheumatoiden Arthritis deutlich verbessern, schreibt die Rheumatologin Dr. med. Jacqueline Detert von der Charité Berlin in der Februar-Ausgabe des wissenschaftlichen Informationsdienstes.
Zusammenhänge zwischen den entzündlichen Erkrankungen Parodontitis (Zahnbettentzündung) und Rheumatoider Arthritis werden seit längerem diskutiert – beide zeigen ähnliche Mechanismen der Entzündung, Autoimmunreaktion und Gewebezerstörung. Ein Bakterium, das beim Entstehen und Fortschreiten einer Parodontitis eine wesentliche Rolle spielt, ist der Mundkeim Porphyromonas gingivalis. Über eine Reaktionskette wirkt es sich scheinbar direkt auch auf die Rheumatoide Arthritis aus.
Aktuelle Studien zeigen, dass eine Parodontitis-Behandlung schwere Formen des Gelenkrheumatismus – zum Beispiel arthritische Schmerzen, die Zahl geschwollener Gelenke und den Grad der morgendlichen Steifheit – lindern kann. Umgekehrt hat die Behandlung der Arthritis mit TNF-alpha-Hemmern auch positive Auswirkungen auf eine parodontitische Entzündung.
Redaktionen können den Artikel „Verstärken Parodontitis-Bakterien rheumatische Erkrankungen?“ und das Dossier „Parodontologie und Rheuma“ bei der Redaktion des IWW-Instituts anfordern.