Der Zusammenhang zwischen der Mundgesundheit und "Volkskrankheiten" wie Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Diabetes wird mit immer mehr Studiendaten belegt, schreibt der wissenschaftliche Informationsdienst "Zahnmedizin Report" in seiner Juli-Ausgabe: Zwei Studien, die in renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, zeigen die Auswirkungen der Mundgesundheit auf das Herz-Risiko und auf Diabetes.
Verringert Zähneputzen das Herz-Risiko?
Britische Autoren analysierten die Daten von über 11.000 Erwachsenen, die an der umfassenden Gesundheitserhebung "Scottish Health Survey" teilnahmen. Während es inzwischen wissenschaftlich anerkannt ist, dass Entzündungen im Körper (inklusive Mund, Zahnfleisch und Zahnbett) eine wichtige Rolle beim Aufbau der gefährlicher Ablagerungen in den Adern spielen, zeigt die Studie im British Medical Journal, dass bereits das Zähneputzen eine Bedeutung für die Entwicklung von Herzerkrankungen hat: Studienteilnehmer, die weniger die Zähne putzten, hatten ein um 70 Prozent höheres Risiko von Herzerkrankungen als jene, die ihre Zähne zweimal am Tag putzten. Teilnehmer mit schlechter orale Hygiene wurden auch positiv auf Entzündungmarker wie C-reaktives Protein (CRP) und Fibrinogen getestet. [1]
Wechselwirkung zwischen Parodontitis und Diabetes
Die Behandlung von Parodontitis (Zahnbett-Entzündung) kann Diabetikern helfen, den Blutzuckerspiegel zu verringern, zeigt eine Studie, die von der internationalen "Cochrane Collaboration" veröffentlicht wurde. Wissenschaftler der University of Edinburgh analysierten die Ergebnisse von Studien zur Verbindung von Diabetes mit Parodontitis. Es verdichten sich die Hinweise, dass Parodontitis nicht nur – aufgrund der gestörten Blutzirkulation in den feinen Blutgefäßen (Kapillaren) – eine Folge der Diabetes ist, sondern dass auch umgekehrt die zahnmedizinische Behandlung dieser Entzündung den Blutzuckerspiegel reduzieren kann. Damit kann eine Behandlung des Zahnfleisches auch das Risiko ernster diabetischer Folgeschäden – wie Augenschäden, Nieren- und Herzerkrankungen – reduzieren. [2]
Quelle: Zahnmedizin Report 7/2010 – www.zahnmedizin-report.de
[1] C de Oliveira et al.: Toothbrushing, inflammation, and risk of cardiovascular disease: results from Scottish Health Survey. British Medical Journal (2010) 340: c2451
[2] TC Simpson et al.: Treatment of periodontal disease for glycaemic control in people with diabetes. Cochrane Database of Systematic Reviews (2010) Art.-Nr.: CD004714
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