Pressemitteilung

26. November 2015

Konkrete Bedrohungslage für kritische Infrastrukturen

Sicherheitsexperte des BSI fordert bessere Konzepte für Industrie 4.0 gegen Cyber-Attacken

Die Digitalisierung in der Automation gilt als die vierte industrielle Revolution – aber die zunehmende intelligente Vernetzung von Produktionsanlagen in der "Industrie 4.0" birgt wesentliche Risiken. Laut Cyber Security Report 2015 der Deutschen Telekom fürchten fast 85 Prozent der deutschen Führungskräfte Angriffe auf ihre IT-Systeme. Bisherige Sicherheitskonzepte zu überdenken fordert BSI-Experte Holger Junker, der im Rahmen des Embedded Software Engineering Kongress (30. November bis 4. Dezember in Sindelfingen) vor Fachpublikum eine Keynote zum Thema industrielle Cyber-Sicherheit halten wird.



Junker leitet im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) das Referat Cyber-Sicherheit in kritischen IT-Systemen. Dort befasst er sich mit der IT-Sicherheit im Bereich der Fabrikautomation und Prozesssteuerung – und kennt die Herausforderungen durch die massive Vernetzung sowie die komplexe Kommunikation innerhalb der Industrie 4.0. „Das manuelle Sicherheitsmanagement, wie es heute praktiziert wird – mit präventiven Virenscannern und Firewalls –, bietet keinen Schutz vor Hackerangriffen“, konstatiert Junker.



Junker sieht eine konkrete Bedrohungslage, insbesondere für sogenannte „kritische Infrastrukturen“, wie der Stromerzeugung oder Wasserversorgung. „Wir brauchen Konzepte für das Sicherheitsmanagement und für die Bildung vertrauenswürdiger, flexibler Beziehungen über Unternehmensgrenzen hinweg, die sich zumindest teilweise automatisieren lassen“, sagt der Experte für Cyber-Sicherheit.



Denn wie bisher ein einfaches Maßnahmenbündel durchzuführen, reiche für die Unternehmen in der neuen vernetzten Welt nicht mehr. Vielmehr müssten diese geregelte Prozesse einführen und wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen, wie das Monitoring und die Logdatenverfassung in den Netzwerken, um Anomalien und eine bereits erfolgte Kompromittierung des Systems zu erkennen.



In seiner Keynote am 3. Dezember zeichnet Junker anhand realer Fälle das aktuelle Lagebild der Cyber-Sicherheit in Deutschland nach und stellt Vorgehensweisen und Maßnahmen vor, die Hersteller, Integratoren und Betreiber ergreifen müssen. Anhand von frei verfügbaren Empfehlungen und Hilfsmitteln des BSI seien auch kleine und mittelständische Unternehmen in der Lage, Security sukzessive umsetzen.



Hinweis für Journalisten: Wir laden Sie herzlich ein, sich für eine kostenlose Teilnahme am Embedded Systems Engineering Kongress 2015 zu akkreditieren. Auf Anfrage versuchen wir gerne, Ihnen ausgewählte Referenten für Interviews zu vermitteln. Senden Sie uns hierzu einfach eine kurze E-Mail mit Ihren Akkreditierungsinformationen (Kontaktdaten sowie Infos zu der Publikation, für die Sie tätig sind) sowie Interview-Wünschen an Martina Annuscheit. Alternativ ist die Keynote auch als Live-Stream verfügbar: www.elektronikpraxis.vogel.de/bsi-sicherheitsluecken-in-embedded-systemen-v-34326-12438



Ausgewählte Vorträge zum Thema „Sicherheit für Industrie 4.0 und Internet der Dinge“:


03.12.2015, 12:35-13:15 Uhr

Holger Junker, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Keynote: Was heißt hier sicher? Sicherheitslücken in Embedded-Systemen erkennen und schließen



03.12.2015, 14:45-15:25 Uhr

Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Hof, MuSe – Munich IT Security Research Group, Hochschule München

IT-Sicherheit im Internet der Dinge – Ein Überblick für Praktiker



Über den ESE Kongress

Der Embedded Software Engineering Kongress www.ese-kongress.de ist der größte Kongress im deutschsprachigen Raum sowie europaweit für die Entwicklung von Geräte- und Steuerungssoftware für Industrieanwendungen, Kfz-Elektronik, Telekom sowie Consumer- und Medizintechnik. Das fünftägige Programm umfasst über 100 Fachvorträge sowie eine Fachausstellung mit über 50 Unternehmen. Für 2015 erwarten die Veranstalter über 1000 Teilnehmer.



„Elektronikpraxis“ berichtet über das Geschehen in der Elektronikbranche, neue Produkte sowie grundlegende Probleme, Technologien und Lösungsansätze für die industriellen Einsatzbereiche in Maschinen- und Anlagenbau, Kfz und Verkehrstechnik, Medizintechnik, Datentechnik, Telekommunikation und Konsumelektronik. Das Fachmedium bearbeitet in Print, Online (www.elektronikpraxis.de) und in eigenen Veranstaltungen alle wichtigen Themen der Branche: Elektronikkomponenten und Systeme, Technologien sowie deren Einsatz, konkrete Anwendungen, Grundlagen und Forschungsergebnisse, technische Normen und Richtlinien, Menschen und Meinungen. Das Stammhaus Vogel Business Media ist Deutschlands großes Fachmedienhaus mit 100+ Fachzeitschriften, 100+ Webportalen, 100+ Business-Events sowie zahlreichen mobilen Angeboten und internationalen Aktivitäten. Hauptsitz ist Würzburg.

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